Psychische Widerstandskraft, um schwierige Lebenssituationen und Stress ohne anhaltende Beeinträchtigungen zu überstehen, stand am Dienstag, den 09. Juli 2019 im Fokus des Resilienz-Workshops unter der Leitung des Coachs Steffen Steitz.
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Herr Steitz gab vormittags den Schülern der 9. Klassen, nachmittags den Lehrkräften und abends den Eltern Impulse für eine glückliche und erfolgreiche Zukunft. Leitfaden hierfür sind fünf Fragen, die man sich täglich beantworten sollte, z.B. worauf kann man stolz und dankbar sein, worüber habe ich mich heute gefreut, wo konnte ich Ruhe und Sicherheit finden und wem habe ich heute eine Freude gemacht. In Kleingruppen reflektierten die Neuntklässler zu Themen wie z.B. „Was mag ich an mir und was weniger?“, „Was gibt mir Energie und was zieht mir Energie ab?“, „Wie setze ich mich selbst und andere unter Druck?“ oder „Worauf bin ich stolz und woran hab ich Spaß im Leben?“ Insgesamt bemerkenswert war, dass die Station „Was mag ich an mir selbst?“ am wenigsten Kommentare der Schüler enthielt. „Der innere Kritiker darf nicht die Kontrolle über mich, sondern ich muss die Kontrolle über meinen inneren Kritiker erlangen“, so Steffen Steitz dazu, dass man sich in unserer Gesellschaft zu wenig selber lobt und auch ansonsten häufig mit einem fränkischen „‚Bassd scho‘ ist schon Lob genug“ begnügt. Die Rückmeldung der Schüler war durchweg positiv. Gut fanden sie u.a., zu sehen, dass auch die anderen Mitschüler die gleichen Probleme hatten wie sie selbst. „Nicht alleine sein“, so Steitz, sei „sehr gut, um mit Belastungen besser klarzukommen“. In der nachmittäglichen Lehrerfortbildung erläuterte Steitz die Grundlagen der Resilienz und die enge Verflechtung mit den Konzepten der Salutogenese, also die Entstehung der Gesunderhaltung, und der Achtsamkeit. Die Herausforderungen, mit denen sich Lehrkräfte in ihrem Alltag konfrontiert sehen, sind vielfältig und werden nicht selten als belastend erlebt. Um lösungsorientierte Impulse zu geben, folgte auf die theoretischen Ausführungen, die mit vielen Bildern anschaulich gestaltet waren, ein Praxisteil. Nach einer gleichermaßen wertschätzenden wie erfrischenden „Ressourcendusche“ wurden die Teilnehmenden aufgefordert, das „Energiefass“ zu öffnen und den „Rollenkuchen“ anzuschneiden. Ziel aller Übungen war es, den eigenen Alltag kritisch zu reflektieren, sog. negative Glaubenssätze zu erkennen und dazu anzuleiten, Strategien anzuwenden, die dem psychischen Wohlbefinden dienen. So kann man auch in Stresssituationen handlungsfähig und langfristig gesund bleiben. Vor ca. 100 anwesenden Eltern führte Herr Steffen Steitz unter dem Motto „Starkes ICH! Starkes WIR! Starke Zukunft!" durch den Abend. Nach der Begriffserklärung Resilienz als „die Fähigkeit zu Belastbarkeit und innerer Stärke“ folgten wertvolle Tipps für Eltern, um nicht nur das eigene, sondern auch das Selbstbewusstsein des Kindes aufzubauen bzw. aufrechtzuerhalten. Des Weiteren behandelte Herr Steitz Themen wie Anpassungs-/Belastungsstörung (Burnout) und Schulstress. Hier betonte er die Notwendigkeit der Unterstützung der Eltern in diesen schweren Zeiten und vermittelte einige wichtige Strategien, um sinnvoll gegenzusteuern bzw. vorzubeugen. Genauer ging er hierbei auf einzelne Problemfaktoren aus dem eigenen Umfeld und die Kernfrage der Resilienzförderung ein. Zum Thema „Die 7 Säulen der Resilienz“ untermauerte Steitz Worte wie „Zukunftsplanung“, „Netzwerkorientierung“, „Optimismus“, „Akzeptanz“, sowie „Lösungsorientierung“. Immer wieder hob er im Laufe seiner Präsentation die Notwendigkeit von sog. „Ruhe-Inseln“ hervor, um sich von stressigen Situationen erholen und neue Kraft schöpfen zu können. Seinen sehr informativen und äußerst gelungenen Vortrag beendete Herr Steitz nach ca. 2 Stunden. |
A. Horst (Elternbeiratsvorzitzende), OStRin Peltner, OStRin Reichert