Anlässlich des „Internationalen Tages der Pressefreiheit“ besuchte die Journalistin Steffi Fetz am 2. Mai das GWSG, um die Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe für die Gefahren sogenannter „Fake News“ zu sensibilisieren.
Die SWR-Redakteurin, die sich unter anderem durch das im Vorjahr für den „Grimme Online Award“ nominierte Projekt „Crowspondent“ einen Namen gemacht hat, informierte die Jugendlichen zunächst über ihre Alltagsarbeit und legte dabei besonderen Wert auf die Einhaltung journalistischer Grundprinzipien wie die Pflicht zur Wahrheit, die persönliche Unvoreingenommenheit oder das „Zwei-Quellen-Prinzip“ bei der Überprüfung einer Nachricht. Dabei wurde bereits im ersten Teil der Veranstaltung klar, dass ihre Arbeit einerseits inhaltlich interessant und sehr abwechslungsreich ist, gleichzeitig aber eine äußerst mühevolle, weil zeitintensive und teilweise auch gefährliche Tätigkeit darstellt. Außerdem betonte Steffi Fetz die besondere Bedeutung von Seriosität in der Berichterstattung, da nur durch sie Vertrauen gegenüber journalistischen Veröffentlichungen entstehen könne.
Genau an diesen Aspekt knüpfte dann der zweite Teil der 90-minütigen Veranstaltung an, in welchem die vor allem im Internet weit verbreiteten „Fakes“ thematisiert wurden. Anhand verschiedener konkreter Beispiele erklärte Steffi Fetz die Wirkungsmacht von Falschinformationen, die die politisch-gesellschaftliche Stimmung stark beeinflussen, und gab den Schülerinnen und Schülern Tipps, wie jeder Einzelne die Seriosität von Meldungen überprüfen könne. Unter anderem empfahl sie die Anwendung des sogenannten „Joghurt-Tests“, durch den man in drei Schritten herausfinde, ob eine Nachricht genießbar, also vertrauenswürdig sei:
1. Herkunft: Welche Quelle? (Glaubwürdig? Seriös? Zweite Quelle dazu?)
2. Verfallsdatum: Wie alt? (Bilderrückwärtssuche)
3. Inhaltsstoffe: Was steckt drin?
Im angeregten Austausch mit den Schülerinnen und Schülern wurden schließlich mehrere Fakes entlarvt, indem Internet-Postings bezüglich der dort verwendeten Fotos überprüft wurden und sich herausstellte, dass die Abbildungen in einen falschen Kontext eingeordnet worden, oder schlicht und ergreifend gefälscht waren.
Viel zu schnell waren die 90 Minuten vorbei, weil es Steffi Fetz aufgrund ihrer großen Authentizität gelang, die Jugendlichen sowohl über journalistisches Arbeiten zu informieren als auf die Relevanz eines mündigen, weil kritischen Leser- bzw. Betrachterverhaltens aufmerksam zu machen.
StD Dr. Kuntke