Axel Burgheim, gebürtiger Hamburger, wanderte vor über 30 Jahren nach Alaska aus. In regelmäßigen Abständen kehrt er zurück nach Deutschland, um Bildvorträge über seine faszinierende Wahlheimat zu halten.
Da der Titel seines Vortrag wie geschaffen für unser W-Seminar war, luden wir Herrn Burgheim an unsere Schule ein. Die restliche Q11 und die 10. Jahrgangsstufe sollten ebenfalls davon profitieren.
Am 13.12.2018 schilderte uns Herr Burgheim, wie er, auf Empfehlung der Weißen, schwer bewaffnet die ersten Schritte in die Wildnis Alaskas wagte. Man muss wissen, dass Alaska fünfmal so groß ist wie Deutschland, nur 800.000 Einwohner, aber ca. 80.000 Großbären zählt. Bald schon, nach ersten Kontakten mit Ureinwohnern, lernte Axel Burgheim mit den Bären in Koexistenz zu leben, gemeinsam mit ihnen nach Lachsen zu fischen, die sich zur Laichzeit wie Sardinen in den Flüssen tummeln. Viele der Bären kennt er heute persönlich und hat ihnen zusammen mit den Yupik, dem Stamm seiner Frau, Namen gegeben. Mit Wehmut berichtet er von Safari-Clubs, deren reiche Mitglieder bis zu 50.000 Dollar bezahlen, um sich als „mutige“ Jäger mit einer Bärentrophäe ablichten lassen zu können. Nicht selten werden die eigentlich sehr feinfühligen Tiere durch Schussverletzungen sehr aggressiv, so dass auch für Herrn Burgheim, wie er sehr lebendig schilderte, einmal nur noch ein Baum die letzte Rettung war.
Herr Burgheim schlug allerdings auch sehr gesellschaftskritische Töne an. Er berichtete von katholischen Boarding-Schools, in denen junge Eingeborene, weit entfernt von ihrer Familie, häufig mit Gewalt „sozialisiert“ und „kultiviert“ werden sollten. Er schilderte Gewalt und Diskriminierung gegenüber Eingeborenen und zitierte die eine oder andere verwerfliche Äußerung von US-Präsident Trump. Auch auf die Alkoholprobleme der Ureinwohner und deren Ursachen ging er kurz ein.
Am Ende seines Vortrags versuchte er den Schülern noch etwas von der Kultur der First Nations zu vermitteln. In kleinen Gruppen konnten sie sich an einigen Disziplinen der „World-Eskimo-Indian-Olympics“ versuchen, die uns eher fremd anmuten (siehe Bilderserie).
W-Seminar „Mensch und Natur“, StDin Barbara Zeilinger