Die Windsheimer Jahre (1709-1729)
Georg Wilhelm Steller wurde am 10. März 1709 in Windsheim als Sohn des örtlichen Kantors geboren. Seit 1714 besuchte er das reichsstädtische Gymnasium. Dort dominierten die alten Sprachen und Religion, aber Steller erhielt auch Einblicke in die Musik, Arithmetik, Logik und Naturkunde. Da er sich als vielseitig interessierter, fleißiger und begabter Schüler erwies, rückte er 1724 in die oberste Klasse auf. Im selben Jahr gewährte ihm der Rat der Stadt die Aufnahme ins Alumnat, das mit dem Gymnasium verbundene städtische Schülerheim, wo ausgewählte „arme, unvermögende Knaben"(1) kostenlose Verpflegung, Unterbringung und Kleidung erhielten. Dafür mussten sie neben ihren schulischen Verpflichtungen das gesamte gottesdienstliche Leben als Chorschüler begleiten. Als Alumnus verbrachte Steller fünf Jahre, die gekennzeichnet waren durch viele Pflichten, harte Arbeit, karge Nahrung, primitive Unterbringung, unbequeme, unpraktische Kleidung und weitere zeittypische Widrigkeiten. Sie lehrten ihn Pflichtgefühl und Disziplin, Enthaltsamkeit und Verzicht – Eigenschaften, die Steller auf seinem weiteren Lebensweg zugute kommen sollten. In diesen fünf Jahren stieg Steller in der obersten Klasse zum Primus auf. 1729 verließ er das Gymnasium mit einer öffentlichen Rede zum Thema „De tonitru numinis divini teste et vindice" (Über den Donner als Äußerung und Beweis des göttlichen Wirkens).(2)
(1) Stadtarchiv Bad Windsheim, B 60, Ratsprotokoll 21.6.1602.
(2) Stadtarchiv Bad Windsheim, Annales Scholae Windsheimensis 1678-1887, Bd. 1 (1678-1740), S. 334.
Studium in Wittenberg und Halle (1729-1734)
Danach kehrte Steller seiner Heimatstadt den Rücken, um in Wittenberg Theologie zu studieren. Sein Bildungsdrang zeigt sich darin, dass er zusätzlich noch Vorlesungen über Rechtswissenschaften, Politik, Ethik sowie Anatomie besuchte und sich dem Studium moderner Sprachen widmete. Nach zwei Jahren verließ Steller Wittenberg und ging nach kurzen Aufenthalten in Jena und Leipzig im April 1731 an die Universität Halle. Hier verlagerte sich sein Interesse zunehmend von der Theologie auf die naturwissenschaftlichen Fächer: Er hörte Vorlesungen über Zoologie, Botanik sowie die Grundlagen der Medizin und ließ sich im August 1734 in Berlin vom Oberkollegium medicum erfolgreich prüfen.
Teilnahme an der Zweiten Kamtschatka-Expedition
Da Steller wenig Aufstiegschancen an einer deutschen Universität sah, begab er sich nach Russland, wohin sich vor ihm schon eine Reihe von jungen deutschen Wissenschaftlern gewandt hatte. In St. Petersburg bewarb er sich 1737 als Teilnehmer an der Zweiten Kamtschatka-Expedition, die Sibirien erforschen und die Seewege nach Amerika und Japan erkunden sollte. Zu seiner großen Freude wurde er als „Adjunkt der Naturgeschichte"(3) eingestellt und erhielt den Auftrag „die völlige Beschreibung der natürlichen Geschichte Kamtschatkas"(4) vorzunehmen. Nachdem sich Steller gründlich auf seine Aufgabe vorbereitet hatte, brach er im Dezember 1737 aus St. Petersburg auf. Für die knapp 10.000 km lange Reise nach Kamtschatka benötigte Steller mehr als zweieinhalb Jahre: Extreme Witterungsverhältnisse, schlechte, teilweise nicht vorhandene Wege, fehlende Transportmöglichkeiten, die schwierige Proviantversorgung, Nachschubprobleme und bürokratische Schwierigkeiten mit lokalen Behörden verzögerten das Vorwärtskommen immer wieder. Darüber hinaus war Stellers rastlose Forschertätigkeit in jeder Phase dieser Reise für deren lange Dauer verantwortlich. Auf Kamtschatka erteilte der Expeditionsleiter Vitus Bering Steller die Genehmigung, an dem größten Abenteuer der Zweiten Kamtschatka-Expedition teilzunehmen, der geplanten Fahrt nach Amerika.
(3) Steller wurde als Adjunctus Historiae Naturalis angestellt. Vertrag Stellers mit der Petersburger Akademie
der Wissenschaften vom 7.2.1737. Abgedruckt bei W. Hintzsche u. T. Nickol (Hg.), Die große Nordische
Expedition. Georg Wilhelm Steller. Ein Lutheraner erforscht Sibirien und Alaska, Halle 1996, S. 95.
(4) Johann Georg Gmelin, Reise durch Sibirien von dem Jahr 1733 bis 1743, Bd. III, Göttingen 1752, p. 176.
Anwalt der einheimischen Urbevölkerung der Itelmenen
Die Zeit bis zur Abfahrt nutzte Steller, um alle nur erdenklichen Informationen über Kamtschatka zu sammeln und den Süden der Halbinsel im Januar und Februar 1741 mit Hundeschlitten zu erforschen. Dabei suchte Steller, dem das damals weit verbreitete Überlegenheitsgefühl der Europäer fremd war, immer wieder den Kontakt mit der dortigen Urbevölkerung, den Itelmenen, und teilte ihre Lebens- und Essgewohnheiten. Intensiv beschäftigte er sich mit ihren Sitten und Gebräuchen sowie ihrer Sprache. Damals entwickelte Steller deutliche Sympathie für das von den russischen Kolonisatoren unterdrückte Volk und machte sich ohne Rücksicht auf persönliche Auswirkungen mehrfach zum Sprachrohr ihrer Interessen. Stellers „von Humanismus und Toleranz geprägte pietistische Geisteshaltung" führte dazu, dass „er angesichts grausamer Übergriffe gegen die Urbevölkerung mutig für diese Partei ergreift und dabei sogar sein Leben riskiert."(5)
(5) E. Kasten, in: Die große Nordische Expedition (wie Anm. 3), S. 237.
Die Entdeckung Alaskas (1741)
Im Juni 1741 verließ das Paketboot „St. Peter" mit Steller an Bord Kamtschatka. Nach einer fast siebenwöchigen Überfahrt sichtete die Besatzung auf 58º 14'nördlicher Breite erstmals Land: Alaska war entdeckt. Das lang ersehnte Land beschreibt Steller in seinem Tagebuch so: „Das Land war an dem Ort sehr erhaben, und sahe man ein dermaßen hohes Gebürge(6) sich durch das Land einwärts ziehn, daß man selbiges auf 16 holländische Meilen(7) aus der See ganz klärlich sehen konnte. Ich kann mich nicht erinnern ein höheres Gebürge in ganz Sibirien und Kamtschatka gesehen zu haben. Das Ufer war allenthalben sehr zerrissen, dahero hart am festen Lande mit vielen Einbuchten und Häfen versehen."(8) Angesichts schwindender Nahrungsvorräte und drohender Herbststürme fiel der Landaufenthalt auf dem Alaska vorgelagerten Kayak Island nur sehr kurz aus. Während des lediglich zehn Stunden dauernden Aufenthalts arbeitete Steller unermüdlich: Er sammelte zahlreiche verschiedene Pflanzen, machte sorgfältige Aufzeichnungen zu der Tierwelt, dem Klima sowie zu geographischen Gegebenheiten und analysierte die Spuren menschlicher Besiedlung. Auf der Rückfahrt geriet die „St. Peter" in mehrere Herbststürme. Die Naturgewalten sowie Kälte, Mangelernährung und der Skorbut forderten Opfer unter der entkräfteten Besatzung. Schließlich strandete das Schiff im November 1741 auf einem unbewohnten Eiland, 150 km östlich von Kamtschatka, der heutigen Beringinsel.
(6) Steller hatte wahrscheinlich den 5.489 m hohen heutigen Mt. Elias gesichtet, den dritthöchsten Berg
Nordamerikas.
(7) 1 holländische Meile = 1.478,7 m.
(8) Georg Wilhelm Steller´s ehemal. Adjunkts der kays. Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg Reise von Kamtschatka
nach Amerika mit dem Commandeur-Capitän Bering, St. Petersburg 1793, S. 25f., Neudruck: Saarbrücken 2007.
Überwinterung auf der Beringinsel (1741/42)
Hier mussten die Männer unter härtesten Bedingungen in selbst gebauten Erdhütten überwintern. „Mangel, Blöße, Frost, Nässe, Ohnmacht, Krankheit, Ungedult und [sic] Verzweiflung waren die täglichen Gäste" vertraute Steller seinem Tagebuch an.(9) Mehrere der völlig geschwächten Besatzungsmitglieder starben, darunter am 8. Dezember 1741 auch Vitus Bering. Dass der größere Teil der Leute den Winter überlebte, war maßgeblich Steller zuzuschreiben. Er organisierte das Zusammenleben, übernahm die medizinische Versorgung der Überlebenden, sammelte Kräuter und Wurzeln, durch deren Verzehr der Skorbut bekämpft wurde und die Leute wieder zu Kräften kamen. Daneben besaß Steller noch die Energie, die Insel mit ihrer Flora und Fauna zu erforschen und detailliert zu beschreiben, u.a. auch die nach ihm benannte Seekuh (Hydrodamalis gigas/Rhytina
(9) Ebd., S. 113.
Die Stellersche Seekuh
Mit einer Länge von maximal acht Metern, einem Rumpfumfang von bis zu 6,20 m und einer Körpermasse von bis zu 4.000 kg war die Seekuh relativ schwerfällig und deshalb leicht zu erlegen. Da sie über riesige Mengen an Fleisch verfügte, das nach dem Kochen sehr wohlschmeckend war, wundert es nicht, dass Fleisch und Fett erlegter Tiere für Steller und seine Gefährten das Hauptnahrungsmittel waren. Außerdem gab es sie nach Stellers Aussage in großer Anzahl: „Die Menge dieser Thiere um diese eintzige Insul ist so groß, dass die Einwohner von Kamtschatja [sic] sich davon beständig allein ernähren können."(10) Doch in den folgenden Jahren reduzierten russische Robbenjäger unerbittlich den Bestand. Schon 1768 war die Seekuh durch Überjagung ausgerottet.
(10) Georg Wilhelm Stellers ausführliche Beschreibung von sonderbaren Meerthieren, Halle 1753, S. 105.
Neudruck: Saarbrücken 2008.
Rückkehr nach Kamtschatka und letzte Lebensjahre (1742-1746)
Dank Stellers Initiative und Geschick überlebten zumindest 46 Männer der ursprünglich 77köpfigen Besatzung. Ihnen gelang mit einem aus den Wrackteilen der „St. Peter" gebauten kleinen Boot im August 1742 die Rückkehr nach Kamtschatka. Dort stürzte sich Steller sofort wieder in die Arbeit: Er ordnete seine Unterlagen, verfasste Reiseberichte und durchforschte im Sommer 1743 den Süden von Kamtschatka und einige Kurileninseln, anschließend bereiste er den Nordosten der Halbinsel. Nachdem im Herbst 1743 die Zweite Kamtschatka-Expedition für beendet erklärt und die Teilnehmer zur Rückkehr aufgefordert worden waren, machte sich Steller im August 1744 auf die Rückreise nach St. Petersburg. Auf ihr verstarb Steller am 12. November 1746, mit nur 37 Jahren, über 2.000 km östlich von Moskau in Tjumen in Sibirien an den Folgen eines heftigen Fiebers.
Würdigung
Steller, dessen persönliches Auftreten nicht immer unumstritten war(11), repräsentiert einen neuen Typus von Wissenschaftler: Er war hervorragend ausgebildet, vielseitig interessiert, mit einer unvoreingenommenen Beobachtungsgabe und kritischer Urteilsfähigkeit ausgestattet, arbeitete er äußerst präzise und bediente sich moderner Methoden wie Reihen- und vergleichender Untersuchungen. Voller Tatendrang war er jederzeit bereit, für neue wissenschaftliche Erkenntnisse persönliche Entbehrungen und härteste Strapazen auf sich zu nehmen. Der Arzt und Naturforscher Johann Georg Gmelin, zeitweise Stellers „Vorgesetzter" in Sibirien, beschreibt ihn so:
„Er war mit keinen Kleidern beschweret. Weil man die Haushaltung durch Sibirien mit sich führen muß, so hatte er sie so klein, als immer möglich, eingerichtet. Sein Trinkgefäß zum Bier war eines mit dem Trinkgefäß zum Meth und Brandtwein. Wein verlangte er gar nicht. Er hatte nur eine Schüssel, daraus er speisete, und in welcher er alle seine Speisen anrichtete [...] Er kochte alles selber, und dieses auch wieder mit so wenigen Umständen, daß Suppe, Gemüse und Fleisch in einem Topfe zugleich angesetzt und gekocht wurden. Er konnte den Qualm davon in der Stube, da er arbeitete, gar leicht ertragen. Er brauchte keine Perücke und keinen Puder; ein jeder Schuh und ein jeder Stiefel war ihm gerecht; er hatte bey allem diesem keinen Verdruß über die elende Lebensart; er war immer gutes Muths, und je unordentlicher alles bey ihm zugieng, desto frölicher war er. [...] Dabei bemerkten wir, daß ohngeachtet aller der Unordnung, die er in seiner Lebensart von sich blicken ließ, er doch in Anstellung seiner Wahrnehmungen überaus pünktlich, und in allen seinen Unternehmungen unermüdet war, so daß wir deswegen nicht die geringste Sorge tragen durften. Es war ihm nicht schwer, einen ganzen Tag zu hungern und zu dursten, wenn er etwas den Wissenschaften ersprießliches ins Werk richten konnte."(12)
Somit wies Steller der nächsten Forschergeneration den Weg, die von den Ergebnissen seiner Forschungen profitieren konnte, was ihm selbst durch seinen frühen Tod verwehrt blieb. Erst Jahrzehnte nach Stellers Tod begann man mit der Sichtung, Auswertung und punktuellen Veröffentlichung seiner wissenschaftliche Hinterlassenschaft, seiner zahlreichen Manuskripte, Zeichnungen und gesammelten Objekte. So schälte sich erst im Laufe der Zeit und lange nach seinem Tod das Bild eines unermüdlich und auf hohem wissenschaftlichem Niveau arbeitenden Naturforschers heraus, der einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Erforschung Sibiriens und Alaskas geleistet hat.
(11) Steller war eigenwillig, oft aufbrausend, sehr empfindlich, blickte auf ihm intellektuell Unterlegene herab,
„offenbar war er begabt in der Kunst, sich Feinde zu machen“ (H. Rothauscher, Die Stellersche Seekuh,
Bülkau 2008, S. 15.)
(12) Johann Georg Gmelin, Reise durch Sibirien (wie Anm. 4), Bd. III, p. 177.
Georg-Wilhelm-Steller-Gymnasium
Zur Würdigung dieser bedeutenden Forscherpersönlichkeit des 18. Jahrhunderts führt das örtliche Gymnasium seit 1965 Stellers Namen.
Seit dem Schuljahr 2020/21 bieten wir neben dem naturwissenschaftlich-technologischen Zweig mit der Sprachenfolge Englisch-Latein oder Englisch-Französisch und einem sprachlichen Zweig mit der Sprachenfolge Englisch-Latein-Französisch einen sozialwissenschaftlichen Ausbildungszweig mit der Sprachenfolge Englisch-Latein oder Englisch-Französisch an.
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Mehr als 600 Jahre Schulgeschichte
Die Anfänge (2. Hälfte des 14. Jahrhunderts)
Die über weite Strecken gut dokumentierte Geschichte dieser Bildungsanstalt erstreckt sich praktisch ohne Unterbrechung über 600 Jahre in die Vergangenheit und macht das Bad Windsheimer Gymnasium zu einer der ältesten Schulen Süddeutschlands. Eng verknüpft sind die Anfänge der Schulgeschichte mit den Jahreszahlen 1412 und 1401: 1412 starb Udalricus (Ulrich) Engerer, der erste namentlich bekannte Rektor der örtlichen lateinischen Schule,(1) und im Jahr 1401 vermachte eine Windsheimer Bürgerin „einen Gulden fränkisch jährlichen Einkommens auch den Alumnen“, den Schülern des der Schule angeschlossenen Alumnats.(2) Diese auch Alumneum genannte „Armenschule“ war nach den Worten eines Chronisten des 19. Jahrhunderts „eine Anstalt, in welcher 8, in den blühendsten Zeiten 12 junge Leute Nahrung, Kleidung und Schulunterricht erhielten, um bei Leichen, Hochzeiten und andern kirchlichen Verrichtungen Gesang und Musik zu unterstützen“.(3) Die Anfänge von Schule und Alumneum dürften jedoch über diese ersten urkundlichen Belege ins 14. Jahrhundert zurückreichen.(4)
Von der alten Lateinschule zur protestantischen Gelehrtenschule (15.-16. Jahrhundert)
Die anfangs noch relativ kleine und nur aus zwei bis drei Klassen bestehende Schule war wahrscheinlich eine Gründung der Stadt(5) und stand bis zur Reformation unter katholischer Schulaufsicht. Das Rektorenamt übten bis 1815 fast durchweg evangelisch-lutherische Geistliche aus.(6) Als Unterrichtsfächer dominierten Religion und Latein, wobei letzteres zum aktiven Gebrauch der lateinischen Sprache befähigen sollte. Die Schule hatte den Nachwuchs für kirchliche Ämter heranzubilden und ihre Absolventen zu gelehrten, frommen Bürgern zu erziehen. Die Einführung der Reformation in Windsheim im Jahr 1524 führte auch zu Veränderungen im Schulwesen: Die protestantische Gelehrtenschule ersetzte die alte Lateinschule. Ihre Ziele waren pietas et eloquentia (Frömmigkeit und Beredsamkeit). Den breitesten Raum nahmen nach wie vor die religiöse Erziehung und Latein ein. Vom lateinisch Reden nahm man keinen Abstand. So ergeht in der ältesten erhaltenen Schulordnung von 1595 die Anordnung des Rats der Stadt Windsheim, „daß ein Schüler stetig wo er ist mit gelährten Leuten und sonsten mit andern seinen Condiscipulis (Mitschülern) latinam linquam (die lateinische Sprache) rede und sich gänzlich von der Mutter- oder teutschen Sprach enthalte".(7) Allerdings hatte die Schulung in der lateinischen Sprache eine andere Funktion erhalten: Ziel war jetzt der rhetorisch geschickte Kanzelredner.(8) Wohl auch durch den erhöhten Stellenwert, der einer schulischen Ausbildung seit der Reformation zukam, wuchs die Schule: Ab 1550 wies sie bis zum Dreißigjährigen Krieg sechs, gelegentlich fünf Klassen auf.(9)
Die Wirren des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648)
Diese langsame, aber ziemlich stetige Aufwärtsbewegung wurde durch den Dreißigjährigen Krieg jäh gestoppt. Da die Stadt, die Trägerin der Schule, durch ihn in arge Finanznöte geriet, konnte der Rat die Lehrer nicht mehr bezahlen, so dass sechs Klassen von drei Lehrern unterrichtet werden mussten. Schließlich waren, so der Chronist Christian Schirmer im Jahre 1848, „von 6 Lehrern [...] nur 2 übrig geblieben, und selbst diese konnte der Rath nicht mehr wohl besoldten".(10) Dadurch fehlte die Kontinuität: Amtierten die Rektoren ansonsten im Durchschnitt elf Jahre, waren in diesen 30 Jahren insgesamt sieben Rektoren tätig. Dazu kam der moralische Verfall. Deutlich mehr Alumnen als bisher fielen negativ auf oder wurden straffällig: Von den 38 in diesen Jahren aufgenommenen Jungen übertrat fast die Hälfte, nämlich 17, die – sicherlich strengen – Regeln, weswegen die meisten von ihnen die Armenschule vorzeitig verlassen mussten.(11) Selbst als 1667 der Rat eine zweite „erneuerte Schuel-Ordnung" erließ, vermerkte er in der einführenden Passage, dass „durch daß leidige Kriegswesen gemeiner Stadt zugestandenen fast ohnwiderbringlichen Schäden auch allhiesige Stadtschuel in mercklichen Abnahm und Ruin gerathen".(12)
Tradition contra Aufklärung (1650-1800)
Es sollte einige Zeit dauern, bis die Schule, für die sich im 17. Jahrhundert allmählich die Bezeichnung Gymnasium einbürgerte, sich erholte. Um 1700 hatte sie schließlich dank eines fähigen Rektors wieder sechs Klassen und 155 Schüler. Dabei war vieles unverändert geblieben. Die drei Schulordnungen der Jahre 1595, 1667 und 1691 zeigen, was an Schülertugenden verlangt wurde: Frömmigkeit und Gottesfurcht, Fleiß, Ordnung und Disziplin sowie ein in jeglicher Hinsicht korrektes Betragen. Der von hohen Stundenzahlen geprägte Unterricht sollte noch im 18. Jahrhundert durch häufiges Wiederholen die jeweiligen Lerninhalte einpauken, der Lehrplan war insgesamt konservativ. Gründe für diesen Reformstau waren die prinzipiell traditionelle Einstellung des Rats der Stadt, aber auch dass ihm einschneidende Reformen zu teuer und damit nicht finanzierbar erschienen.(13) Nur langsam und behutsam zeigte sich Neues: So enthält die Schulordnung von 1667 ein Kapitel über die Pflichten der Lehrer („Von denen Praeceptoribus"). Sie entspricht damit dem neuhumanistischen Ansatz Ratkes, stieß aber bei den Lehrern auf großes Missfallen. Erst als der Rat ihnen mit Entlassung drohte, fügten sie sich.(14) Zu Beginn des 18. Jahrhunderts beschloss der Rat, dem Gymnasium neue Strukturen zu geben: Die Klassen VI/V-III sollten die allgemeine Bürgerschule bilden. In ihr wurden die 6-13jährigen Schüler auf das praktische Leben vorbereitet. Der eigentlich gymnasialen Bildung dienten die Klassen II (Sekunda) und I (Prima), die insgesamt 6-8 Jahre besucht wurden, so dass der Unterricht mit 18-20 Jahren abgeschlossen war.(15) Die oberste Klasse führte bis 1945 traditionell der Rektor. Er, so der Chronist Pastorius im Jahr 1692, „dociret [...] die nun erwachsene Jugend und spitzet sie zu, daß sie capabel (befähigt) werden auf eine Universität zu reisen und höhere Studia unter die Hand zu nehmen".(16)
Zu dieser Zeit drangen auch langsam die Realien in den Fächerkanon ein, die aufgeklärte „Vielwisserei" nahm ihren Anfang. Zum Durchbruch kam sie erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts unter Rektor Georg Wilhelm Dietz. Er war 1735 im Alter von 25 Jahren vom Rat auf diesen Posten bestellt worden und übte ihn 45 Jahre aus. Unter ihm wurden in den beiden oberen Klassen die Fächer Mathematik, Geschichte, Geographie, Französisch, Logik, Rhetorik, Physik, Moral (Sozialkunde) und Musik unterrichtet. Daneben spielten natürlich nach wie vor Latein mit einer jetzt geänderten Zielsetzung – der Schüler sollte durch die Lektüre klassischer lateinischer Autoren zum selbständigen Denken befähigt werden – und Religion die Hauptrollen.(17) Aufklärung und im Ansatz auch der Neuhumanismus hatten am Gymnasium Windsheim Fuß gefasst.
Das Ende des reichsstädtischen Gymnasiums (1802) und die Zäsur von 1815 Doch die Wirren der napoleonischen Zeit brachten das Gymnasium, das „Jahrhunderte hindurch der Kultur- und Bildungsmittelpunkt im oberen Aischgrund gewesen"(18) war, an den Rand des Zusammenbruchs. Windsheim verlor 1802 seinen Status als freie Reichsstadt, um in den nächsten acht Jahren der Reihe nach Bayern, Preußen, Frankreich, Österreich, dann wieder Frankreich und ab 1810 endgültig Bayern zugeordnet zu werden. Die Schule stand zu der Zeit unter dem Rektorat von Johann Georg Nehr, einem Windsheimer Bäckerssohn. Er leitete sie von 1789 bis 1814 mit viel Geschick und Herzblut und verhalf dem Neuhumanismus in den beiden oberen Klassen zum Durchbruch, z.B. durch die stärkere Gewichtung des Griechischen, das jetzt bereits ab der III. Klasse unterrichtet wurde. Im Rahmen seiner Reformbemühungen wollte er 1792 erstmals eine Lehrerkonferenz einberufen, was auf den Widerstand der Lehrerschaft stieß. Nachdem er, so seine eigenen Worte, „das erste Mahl vergeblich eingeladen hatte, brachte ich sie das zweyte Mahl zusammen. Aber statt der Unterredung über die Verbesserung der Methoden, Lehrbücher und Lehrgegenstände ergossen sich die meisten in Klagen über ihre schlechten Besoldungen, über Herabwürdigungen von manchen Leuten, über Abnahme der Geschenke von den Aeltern ihrer Jugend usw. Diese Vereitlung meiner Absicht und ihre Widersetzlichkeit ließ mich ihre weitere Zusammenberufung bis dahin aufschieben, wann ich eine ausdrückliche obrigkeitliche Instruction [...] vorzeichen konnte." Diese kam erst im Jahr 1811 und seitdem fanden monatliche Konferenzen statt.(19) Zwar stiegen in dieser Zeit die Schülerzahlen von durchschnittlich 120 auf 168 im Jahr 1811, trotzdem stand die Rückstufung der Schule im Raum, die auch Nehr trotz zahlreicher Eingaben und Reformvorschläge an seine wechselnden vorgesetzten Stellen auf Dauer nicht verhindern konnte. Denn das Gros der Schüler besuchte die Klassen V – III der Bürgerschule (154 Schüler gegenüber nur 14 Obergymnasiasten im Jahr 1811). Die Verunsicherung in der Bevölkerung ließ die Gymnasialzahlen auch in den folgenden Jahren stagnieren, weshalb das bayerische Innenministerium 1815 das Gymnasium auflöste. Zur Struktur Windsheims passe, so die Begründung, nur eine Bürgerschule. Mit dem Gymnasium schloss das Alumneum seine Pforten. Damit war unter eine mehr als 400jährige Tradition ein vorläufiger Schlusspunkt gesetzt.(20)
Die kleinere Bildungsanstalt (1815-1954)
Für ca. 140 Jahre war aus dem Gymnasium damit ein kleines bayerisches staatliches Progymnasium geworden. Es dauerte fast 80 Jahre, bis sich die „Studienschule" des Jahres 1815 mit 2-3 Klassen, zwei Lehrern und einer durchschnittlichen Schülerzahl von 25 im Jahre 1894 zu einem sechsklassigen „Königlichen Progymnasium" mit 5 Gymnasial- und 9 Fachlehrern entwickelt hatte. Bis dahin hatten die Studien- bzw. Gymnasiallehrer oft die volle Breite der Hauptfächer unterrichtet. Rektor Michael Meyer (1888-1907) erteilte z.B. sieben Fächer! Die Realien, auch „Fertigkeiten" genannt, die um 1900 langsam in den Unterrichtsbetrieb eindrangen, überließ man den Fachlehrern. Dazu zählten in Windsheim z.B. Buchführung (ab 1889/90) oder Naturkunde (ab 1891/92). 1905 eröffnete man einen Realschulzweig mit Französisch als erster Fremdsprache statt Latein, der in den 1920er Jahren auf sechs Klassen aufgestuft wurde. Dieser gerade von den Mädchen – sie dürfen seit 1919 diese Schule besuchen – favorisierte Zweig band damals ca. 80% der Schüler und führte zum Ausbluten des Gymnasiums. Die Schülerzahlen drohten unter die magische Grenze von 100 abzusinken, die Schließung der Schule stand im Raum. Erst der Bau eines großen Flugplatzes im benachbarten Illesheim durch die Nationalsozialisten führte zu zahlreichen Zuzügen von Technikern, Militärs und deren Familien, was auch die Schülerzahlen wieder ansteigen ließ. Überhaupt hinterließen die Jahre von 1933-1945 tiefe Spuren in der örtlichen Höheren Schule: Die NS-Ideologie drang in fast alle Bereiche des Schulbetriebs ein gegen den Widerstand einzelner Pädagogen, von anderen Lehrkräften wiederum tatkräftig gefördert. Das Bildungsniveau sank. 1938 erfolgte die Umwandlung in eine sechsklassige Oberschule. Der Kriegsausbruch beeinträchtigte den Bildungsbetrieb nachhaltig und führte bis 1945 langsam, aber sukzessiv zu dessen praktisch völligem Zusammenbruch.(21) Sehr anschaulich beschrieb die Situation des Jahres 1945 nach dem Einmarsch der Amerikaner zehn Jahre später ihr damaliger Leiter: Die Schule „hatte weder Lehrer noch (Schul-)Räume. Binnen weniger Stunden hatten die altvertrauten Zimmer im Rathaus geräumt werden müssen. In eilig zusammengerafften Körben wurden die Sammlungen in wahlloser Folge fortgetragen. Den kürzesten Weg ging dabei die alte Bibliothek. Angehörige der Besatzungsmacht warfen sie kurzerhand über den Balkon des Rathauses auf den Marktplatz, von wo sie in Handwagen in das heutige Gebäude geschafft wurde."(22) Als der Schulbetrieb im Progymnasium mit Realschule 1946 wieder anlief, war er von Provisorien gekennzeichnet: fehlende, weil noch nicht entnazifizierte Lehrer, nicht vorhandene Unterrichtsmaterialien, Mangel an Heizmaterial, Platzmangel durch stark gestiegene Schülerzahlen (1949 ca. 300), Schichtunterricht usw. Aber auch einige Lichtblicke waren zu verzeichnen wie die Schulspeisung oder die Gründung einer „Vereinigung der Freunde des Progymnasiums mit Realschule" (1949), die der Schule finanziell unter die Arme greifen sollte.
Ausbau zur Vollanstalt und neue Blüte (ab 1954)
Das permanente Ansteigen der Schülerzahlen (1954: 560, davon fast 40% Mädchen) führte schließlich Mitte der 1950er Jahre zur Aufstockung der Schule: Ein neunklassiges Gymnasium mit Oberrealschule entstand. Erstmals nach ca. 140 Jahren erteilte die Schule wieder die Hochschulreife. Auch ansonsten entwickelte sie sich: Schulskikurse, mehrtägige Lehr- und Wanderfahrten, Schachkurse oder Schülertanzkurse bereicherten das schulische Leben der 1950er Jahre ebenso wie Theateraufführungen, Erste-Hilfe-Kurse, diverse Arbeitskreise, sportliche Vergleichskämpfe, eine Schülerzeitung oder Faschingsbälle. 1966 fand ein letztes Mal ein Abitur des humanistischen Zweigs (Latein/Griechisch) statt, seitdem ist die jetzt Steller-Gymnasium genannte Schule ein „Mathematisch-Naturwissenschaftliches und Neusprachliches Gymnasium". 1967 konnte sie endlich ihr neues Domizil am Friedensweg beziehen, wo sie sich heute noch befindet. Damit hatten Schichtunterricht, Ausweichquartiere und Raumnot – letztere nur vorläufig – ein Ende. 1978 fand am Georg-Wilhelm-Steller-Gymnasium, so der offizielle Titel seit 1977, erstmals ein Kollegstufenabitur statt. In diesem Schuljahr besuchten 690 Schülerinnen und Schüler die Schule, darunter auch erstmals eine türkische Schülerin in der 5. Klasse. Ihr sollten noch viele weitere türkischstämmige Kinder folgen.(23) Das Wahlkursangebot wurde ausgebaut, ein Medien- und ein neuer Theaterraum eingerichtet, das Feuchtbiotop angelegt, der Computerbestand aufgebaut und erweitert, der Schüleraustausch mit Schulen in Frankreich, England und nach dem Mauerfall mit dem Bertolt-Brecht-Gymnasium in Schwarzenberg (Sachsen) ins Leben gerufen und gepflegt und das Fahrtenprogramm ausgebaut. So gingen die Abiturfahrten in den 1980er und 1990er Jahren nach Heidelberg, Sylt, in die Provence, ins Elsaß, nach Barcelona, immer wieder nach Rom und einmal sogar nach Griechenland. Diese Splitter können die immer größere Vielfalt des schulischen Lebens nur andeuten. Zur Jahrtausendwende zählte man 611 Schüler, darunter 250 Auswärtige, in 24 Klassen. Unterrichtet wurden die 328 Mädchen und 283 Jungs von 49 haupt- und vier nebenamtlichen Lehrkräften.(24)
Herausforderungen der Gegenwart
2002 beging die Schule ihre 600-Jahrfeier mit einem großen Schulfest, 2006 erfolgte die Einweihung eines Anbaus, der dem Gymnasium einen Speisesaal mit Küche und Kiosk, einen Multifunktionsraum sowie einen Studien- und Silentiumraum brachte. Die Umstrukturierung des G9 in das G8 war bereits in vollem Gange, 2011 fand sie ihren Abschluss mit dem Doppelabitur der 12. (G8) und 13. (G9) Jahrgangsstufe. Mit über 810 Schülerinnen und Schülern verzeichnete man absolute Höchstzahlen, die Schule platzte aus allen Nähten, schwierige Arbeitsbedingungen kennzeichneten den Schulbetrieb, der dringend benötigte und bereits genehmigte Erweiterungsbau ließ angesichts klammer öffentlicher Kassen weiter auf sich warten. Trotzdem nahm die Schule die Herausforderung, ihren Bildungsauftrag zu erfüllen, uneingeschränkt an und wird das auch in Zukunft tun.
(1) Stadtarchiv Bad Windsheim, Stadtchronik, Bd. 1, fol. 46r.
(2) Johann Georg NEHR, Geschichte der Schulen, 2. Beitrag 1808, S. 3.
(3) Christian SCHIRMER, Geschichte Windsheims und seiner Nachbarorte, Nürnberg 1848, S. 244.
(4) Vgl. dazu Bernd UHLMANN, Zur Ehre Gottes und zum Wohl der Stadt. Idee, Geschichte und Ende der Armenschule in der Freien
Reichsstadt Windsheim, Bad Windsheim 2011, unpaginiertes, unveröffentlichtes Manuskript; Erwin SCHMIDT, Chronik
1400-1985 Georg-Wilhelm-Steller-Gymnasium Bad Windsheim, Bad Windsheim 1985, S. 2f.; Georg SCHIRMER, Vom
Progymnasium mit Realschule zum Steller-Gymnasium. Ein halbes Jahrhundert Schulgeschichte 1918-1973, Bad Windsheim
1985, S. 19.
(5) So UHLMANN, Zur Ehre Gottes (vgl. Anm. 4).
(6) SCHMIDT, Chronik (vgl. Anm. 4), S. 5
(7) Schulordnung von 1595, III 6, zit. nach Hanns BAUER u. Alfred ROTH, Die Matrikel des Gymnasiums Windsheim 1678-1887,
Neustadt a. d. Aisch 1987, S. 55.
(8) UHLMANN, Zur Ehre Gottes (vgl. Anm. 4); Alfred ROTH, Die Einwirkung von Aufklärung und Neuhumanismus auf das
Gymnasium der Reichsstadt Windsheim (1702-1815) und dessen Neuordnung. In: Jahrbuch des historischen Vereins für
Mittelfranken 91 (1982/83), S. 85.
(9) SCHMIDT, Chronik (vgl. Anm. 4), S. 5; BAUER/ROTH, Matrikel (vgl. Anm. 7), S. 43.
(10) SCHIRMER, Geschichte Windsheims (vgl. Anm. 3), S. 241.
(11) UHLMANN, Zur Ehre Gottes (vgl. Anm. 4); SCHMIDT, Chronik (vgl. Anm. 4), S. 7f.
(12) Zit. nach BAUER/ROTH, Matrikel (vgl. Anm. 7), S. 60.
(13) So ebd., S. 29 u. 33.
(14) Ebd., S. 19f.
(15) SCHMIDT, Chronik (vgl. Anm. 4), S. 11.
(16) PASTORIUS, Melchior Adam, Kurze Beschreibung der Reichsstadt Windsheim 1692, hg. von Alfred ESTERMANN, Bad
Windsheim 1980, S. 62.
(17) SCHMIDT, Chronik (vgl. Anm. 4), S. 11f.; BAUER/ROTH, Matrikel (vgl. Anm. 7), S. 44f.; ROTH, Aufklärung (vgl. Anm. 8), S. 82-96;
Michael SCHLOSSER, Georg Wilhelm Dietz (1710-86), Pädagoge und Stadtbibliothekar. In: Fränkische Lebensbilder 19 (2002),
S. 110f.
(18) ROTH, Aufklärung (vgl. Anm. 8), S. 98.
(19) Beiträge zur Geschichte des Gymnasiums [1790-1814] von dem Rektor Nehr, zit. nach BAUER/ROTH, Matrikel (vgl. Anm. 7), S.
98f.; vgl. auch ebd., S. 105.
(20) SCHMIDT, Chronik (vgl. Anm. 4), S. 12-14; ROTH, Aufklärung (vgl. Anm. 8), S. 91-104.
(21) SCHMIDT, Chronik (vgl. Anm. 4), S. 16-18; BAUER/ROTH, Matrikel (vgl. Anm. 7), S. 148-158; SCHIRMER, Vom Progymnasium
(vgl. Anm. 4), S. 7f. u. 18f.; Ulrich HERZ, Bildung im totalitären Staat. Die Höhere Schule Windsheim im Zeichen des
Hakenkreuzes, Bad Windsheim 2006, S. 9-31, 303-311.
(22) SCHIRMER, Vom Progymnasium (vgl. Anm. 4), S. 8.
(23) SCHIRMER, Vom Progymnasium (vgl. Anm. 4), S. 8-19; ders., Festschrift zur Einweihung des Neubaus des Steller-
Gymnasiums Bad Windsheim, Bad Windsheim 1967, S. 12-14; SCHMIDT, Chronik (vgl. Anm. 4), S. 18-20.
(24) Georg-Wilhelm-Steller-Gymnasium Bad Windsheim, Jahresbericht 2000/2001, S. 19.
Aus dem Arbeitskreis „Schulentwicklung"
Der seit mehreren Jahren bestehende Arbeitskreis hat in diesem Schuljahr wieder in erfreulichem Maße Verstärkung durch weitere, z.T. neue Kolleginnen und Kollegen gefunden. So ist es mittlerweile eine Gruppe von etwa fünfzehn Lehrkräften, deren gemeinsames Ziel es ist, angesichts der vielfachen Veränderungen in den Rahmenbedingungen schulischen Arbeitens das Schulleben am GWSG bewusst so zu gestalten, dass langfristig Qualitätssicherung und Arbeitserleichterung sowie das Erleben von Schule als eine über die reine Wissensvermittlung hinausgehende Institution möglich sind.
Die Gruppe, die sich mehrmals im Jahr trifft, versteht sich als Forum für Anregungen und als Impulsgeber und nimmt gerne Vorschläge für Themen entgegen, die besprochen bzw. bearbeitet werden sollen. Hierfür bilden sich jeweils Teams aus interessierten Kolleginnen und Kollegen. Entwickelte Ideen und Konzepte werden der Lehrerkonferenz vorgestellt und von dieser ggf. angenommen.
In diesem Schuljahr waren hierbei wichtige Themen das Sammeln von Interessen für die schulinterne Lehrerfortbildung und Überlegungen zur Weiterentwicklung der pädagogischen Arbeit. Die vielfältigen Erfahrungen und Visionen der Lehrkräfte aus verschiedenen Fachschaften stellen hierbei eine recht breite Basis dar, die es ermöglicht, einerseits eine große Bandbreite von Interessen einzubeziehen, zum anderen aber auch das Bewusstsein eines gemeinsamen Weges am Stellergymnasium zu entwickeln und zu vertiefen. So wurden auch Überlegungen zur Verteilung von Veranstaltungen im Schuljahr diskutiert, ging es um das Abstimmen von gemeinsamen Interessen oder – ganz praktisch – um die Koordination des Festes am Ende dieses Schuljahres.
M. Rießbeck